Mein Arbeitstag

Vielleicht sollte ich zunächst einmal den ganz normalen Arbeitstag eines Autors beschreibe. Meinen Arbeitstag. Bei anderen Autoren mag das anders aussehen. Ich stehe um 6:45 Uhr auf, mache für uns alle Frühstück, und dann füttere ich die Hühner. Wir haben zwei Hühner. Sie heißen Helene und Alva. Und wir haben neun Laufenten.

 

Nun sitze ich also am Computer und fange an zu arbeiten. Die Anfangsszene für das neue Buch. Die Agenten sitzen im Flugzeug, es ist Nacht, und sie warten auf den Befehl zum Absprung. - Halt, nein, noch nicht. Da ist noch diese E-Mail mit dem freundlichen Hinweis des Verlages: „Der Verweis für Exkurs 8.3 steht recht einsam im Text. Bitte fügen Sie noch einen einführenden Text zum Exkurs hinzu.“ Worum geht es überhaupt in Kapitel 8? Die Nordsee? Und was ist der Exkurs 8.3? Es ist Monate her, dass ich den Text geschrieben habe. Ich muss nachsehen. Ja, es ist die Nordsee.

 

Ich schreibe ein paar Sätze, und dann kehre ich zurück zu meinen Agenten. Sie sitzen im Flugzeug … – Halt, Moment! Was ist das für ein Flugzeug? Ein Bomber natürlich. Aber was für einer? Was haben mir die freundlichen Führer im Flugzeugmuseum bei Edinburgh erzählt? Eine Whitley. Was immer das sein mag.

Also damit fangen wir an. Die Agenten sitzen im Flugzeug und warten auf ihren Einsatz, und mein Held hat Angst. Zum ersten Mal, seit er sich freiwillig für diese Aufgabe gemeldet hat, hat er wirklich Angst.